Seraphin-Kirn-Straße

Seraphin Kirn – einer der aktiven Ettenheimer Kämpfer in der Badischen Revolution 1848/49

Ausschnitt aus der Infotafel am Bahnhof Orschweier zur Eisenbahnzerstörung im Herbst 1848
Ausschnitt aus der Infotafel am Bahnhof Orschweier zur Eisenbahnzerstörung im Herbst 1848. Foto Sigschul

Revolution überlebt – die wilde Kuh nicht

Wie das Leben bisweilen so spielt! Die Wirren der Badischen Revolution von 1848/49 überlebte Seraphin Kirn, der als einer der radikalsten Republikaner Ettenheims gilt. Eine wild gewordene Kuh raubte dem Maurer und Landwirt dann aber 1897 auf dem Kahlenberg das Leben.
Doch der Reihe nach: Aufgewachsen in der „Patriotenkammer“ im Hause seines Vaters, dem „Murer-Hans“, in der Westlichen Ringstraße (früher: „Hintere Gass“), war Seraphin Kirn aktiv beteiligt am Heckerzug und wie Achaz Stehlin an der Eisenbahndemolierung. Er flüchtete wie andere ins Elsaß, kam zum Volksaufstand 1849 nach Ettenheim zurück und beteiligte sich an der Organisation der Revolutionsarmee. Durch ein Dachfenster und über die Dächer der „Hintere Gass“ entkam er den Preußen, lebte dann zwei Jahre in Rhinau. 1851 stellte er sich freiwillig, wurde zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt; 1852 begnadigt.
Die wild gewordene Kuh wurde dem Maurer und Landwirt dann knapp 50 Jahre später zum Schicksal.

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