Büsäge (Ortsteil Ettenheimmünster)

Biseegen

Ausschnitt aus einer "Generalkarte des Münsterthals" von 1804
Ausschnitt aus einer "Generalkarte des Münsterthals" von 1804.

Ein ungewöhnlicher Gewannname!

Und doch einer der ganz alten Flurnamen von Ettenheimmünster. Schon 1442 wird er in einem als Abschrift erhaltenen Münchweierer Rechtenbuch erwähnt - hier als Biseegen.
340 Jahre später, 1781, in einer Beschreibung des Münstertals, heißt das Gewann "Bisägen".

Die Erklärung des Namens ist Spekulation - was bedeutet, dass man es nicht weiß. Im Ortssippenbuch schreibt Franz-Josef Helle:

Die Erklärung des Namens mit "bi d'r Säge" ist eher unwahrscheinlich, da eine Säge bei der Aumühle erst nach dem 30-jährigen Krieg bestand. Den Namen kann man zusammensetzen aus "bies" = Runkelrübe oder "bi" = bei und "Ägen" = Ährenspitzen, Splitter oder "Egert" = ruhendes Ackerland. Weiter wäre denkbar "Segen" = bezeichnen, Zeichen, eingeschnittene Marke, oder "sege" = mittelhochdeutsch: schneiden.

Das Gewann umfasst das Gelände südlich der Büsägestraße bis hinunter zum ehemaligen Rathaus und zum Aczepta-Haus St. Landelin. Im Gewann-Buch von 1804 wurde dieses Gebiet als "Untere Beisäge" und "Untere Bissaege" bezeichnet. Die Grundstücke oberhalb der Büsägestraße bildeten damals, 1804, das Gewann "Obere Beisäge".

Quellen:

Helle, Franz-Josef: Gemarkung, Gewanne und Flurnamen. In: Ortssippenbuch Ettenheimmünster 2004, S. 28 
Quelle Kartenausschnitt:
Landesarchiv Baden-Württemberg Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe - Dokumente (landesarchiv-bw.de)

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