Die Bezeichnung Dörlinbacher Grund weist auf eine frühe Verbindung zwischen dem Kloster Ettenheimmünster und Dörlinbach im Schuttertal hin. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts rodeten Bauern und Knechte des Klosters die Wildnis im oberen Schuttertal und erhielten den Grund und Boden gegen Zins und Frondienste als Klosterlehen. Siedlungsmittelpunkt wurde Dörlinbach mit einem Klosterhof und einer Kapelle, die 1132 von Bischof Ulrich II. von Konstanz geweiht wurde. Man vermutet, dass der Ortsname Dörlinbach auf einen frühen Einwohner namens Tarilo zurückgeht, aus „Tarilo am Bach“ soll dann Dörlinbach geworden sein. Erstmals urkundlich erwähnt ist Dörlinbach in einer päpstlichen Bulle vom 29. April 1226, in der Papst Honorius III. dem Kloster Ettenheimmünster alle seine Güter und Rechte bestätigte, darunter auch den Herrenhof mit Mühle zu Derlunbac. Bei einer Wanderung von Dörlinbach (Schuttertal) hinauf auf den Haubühl (535 m) und anschließend steil bergab durch den Dörlinbachergrund nach Ettenheimmünster muss man über sieben Kilometer zurücklegen und gut 300 Höhenmeter überwinden. Zu Fuß sind das reichlich zwei Stunden - ein beschwerlicher Weg. Bis 1656 gehörte Dörlinbach zur Pfarrei Ettenheimmünster. Bis dahin mussten die Dörlinbacher den weiten Weg durch den Dörlinbachergrund zur Kirche gehen – jeden Sonntag zum Besuch des Gottesdienstes, zu jeder Taufe und Hochzeit. Die Toten fanden bis zu diesem Zeitpunkt auf dem Klosterfriedhof von Ettenheimmünster ihre letzte Ruhestätte. Der Transport der Verstorbenen aus dem Schuttertal auf dem "Alten Kirchweg" war sehr mühsam. Auf der Höhe des Berges am "Tannenböschle" angekommen (497 m), stellte man den Sarg auf dem "Totenruhstein" ab und legte eine Rast ein. Nachdem man sich gestärkt und für den Toten gebetet hatte, zog der Leichenzug hinab in den Dörlinbachergrund zum Friedhof beim Kloster.
Durch den Dörlinbachergrund fließt das gleichnamige Dörlinbachergrundbächle. Seine Quellen liegen am Heubachbühl (474 m), am Schellenlöchle (462 m) und am Haubühl. Durch den Zusammenfluss des 4,7 km langen Dörlinbachergrundbächle und des vom Streitberg herabfließenden 3,8 km langen Münstergraben entsteht in Ettenheimmünster der Ettenbach.
Quellen:
Ortssippenbuch Ettenheimmünster 2004 Joseph Billharz: Dörlinbach und das Kloster Ettenheimmünster in: Geroldsecker Land, Heft 30 (1988) S.160f Gerhard Finkbeiner: Die Dörlinbacher Kapelle, ein sakrales Kleinod aus romanischer Zeit - In einer Nacht- und Nebelaktion 1922 abgerissen in: Geroldsecker Land, Heft 36 (1994) Seite 82-90 Ettenbach (Elz) – Wikipedia