… ist in Altdorf vermutlich die einzige Straße, die bereits jedes Kind kennt - weil sich dort die Grundschule und die Festhalle befinden. Ein Paradoxon - beide Gebäude haben als postalische Anschrift "Joseph-Greber-Straße", werden aber nicht von dieser Straße aus, sondern von der Straße "Im Münchgrund" betreten.
Das Wort Münchgrund hat wohl direkten Bezug zu den Mönchen - Grund und Boden der Mönche.
In einer Kaufurkunde von 1312 (Archives Départementales du Bas-Rhin Strasbourg) wird zweimal ein Mönche acker genannt: "der mönche Acker von Ettenheimmünster" und "Item an möncheberge tria Jugera, obe der mönche Acker" (siehe Foto). Ob es sich dabei um das Gewann Münchgrund handelt, darf vermutet werden, ist jedoch aus dem Textzusammenhang nicht beweisbar. (Weiteres in den Beiträgen Im Eichberg Altdorf, Am Münchberg Ettenheim)
In einer nur wenig jüngeren Urkunde aus dem Jahre 1325 (Generallandesarchiv Karlsruhe 66/5623) heißt es "de age uf de bge obe munche houe" (= der Acker auf dem Berg über dem Mönch Hof). Dies spricht für die oben geäußerte Ansicht. Schließlich eine weitere urkundliche Erwähnung: In der "Altdorffische Erneuerung der Geroldseggischen Zinß-Güther" vom 7. August 1571 wird das Gewann "Im Münchsgrund" genannt, für das der Wein-Gülten zu entrichten war (GLA Karlsruhe 66/181), Hinweis darauf, dass dort Reben angebaut wurden.
Quellen:
Singrün, Ernst: Kaufbrief des Amtmanns Burckhardt aus Ettenheim. Geroldsecker Land 49 (2007) 147-151 Geppert, Albert: Die Flurnamen der Gemarkung Altdorf. In: Köbele, Albert/ Hans Scheer: Ortssippenbuch Altdorf. 1980. S. 104 Wickertsheimer, August: Alte Urkunden erzählen - Altdorffische Erneuerung der Geroldseggischen Zinß-Güther vom 7. August 1571. Der Altvater, 16.3.1963