Im Gänszipfel (Ortsteil Ettenheimweiler)

Zeitweiliges Paradies für Wasservögel

Fischweiher
Dank der inzwischen angelegten Fischweiher wird der Gänszipfel nicht mehr überflutet

Nein: es ist eher unwahrscheinlich,

dass hier im Weilemer „Gänszipfel“ die alte und ehrwürdige Akka von Kebnekaise, die Anführerin der Wildgänse in Selma Lagerlöffs literarischen Erguss „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ einmal vorbei gekommen ist, ebenso wenig wohl der mit Nils besonders befreundete Gänserich Martin. Aber zumindest hatten sie hier schon,  vor langer Zeit also, Verwandte, die dem erst 2018 erschlossenen Neubaugebiet unseres Weilers seinen Namen gaben. Man ruft sich in Erinnerung: Als man hier in Ettenheimweiler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Postanschrift von reinen Hausnummern auf Straßenbezeichnungen umstellte, griff man für diese fast ausschließlich auf alte Gewannnamen zurück. Ob es sich um einen offiziellen Gewannnamen handelt oder ob dieses Gebiet nur im Volksmund so genannt wurde, muss zumindest in Frage gestellt werden. In alten Flurkarten, in denen die Gewanne eingetragen sind, findet sich der Gänszipfel nämlich nicht.
Ob amtlich oder nicht:  Insider - oder sollen wir sagen: Alt-Wiielemer? – wissen um die Herkunft der Bezeichnung Gänszipfel jedenfalls sofort Bescheid. Immer wenn, vor dem Anlegen der Fischweiher östlich des Dorfs, von Bergseite viel Regenwasser den Graben Richtung Kuhläger und Ried überschwemmte, sammelte sich hier in den relativ tief gelegenen Feldern das Wasser – und lockte im Nu die Wildgänse an, die hier nun alles vorfanden, was das Gänseherz begehrt. Von der Feuchtigkeit des Gebiets auch heute noch können viele Bauherren aus dem „Gänszipfel“ ein Lied singen…

Quellen:

Info-Gespräch mit dem aktuellen Stabhalter Heinz Ketterer und dessen Vorgänger Reinhard Meier
Franz Römer: Erinnerungen – Das Leben im Dorf in vergangenen Zeiten, 1988

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