Die Wallburger Narrenzunft Wilden Christen beim Umzug in Ettenheim 2.2.25 (Foto: SigSchul)
Es ist üblich, dass in Flur- und Straßennamen der Herrschaft eines Ortes ein Denkmal gesetzt wird. Oft werden sie bei Namen genannt, wie etwa bei der Thomasbreite in der Kernstadt. In Wallburg hat man sich für die anonyme Variante entscheiden: Herrenhalde und Herrenstraße. Vielleicht keine schlechte Idee bei den häufig wechselnden Ortsherrschaften. Damit sicher nicht gemeint ist das Kloster Ettenheimmünster. Obwohl kirchenrechtlich seit 1762 dem Kloster zugeordnet, haben sich die Wallburger immer heftig dagegen gewehrt, dass die Gemeinde insgesamt an die Klosterherrschaft fällt. Bei einem Lehensstreit (1744) mit dem Kloster - es ging um den Heuzehnt in den Riedmatten – sollen die Wallburger sogar tätlich gegen Mönche vorgegangen sein, die im Brudergarten ihr Brevier beteten. Das hat den Wallburgern den Spitznamen „Wilde Christen“ eingebracht. Die tragen diesen Namen offensichtlich mit Stolz und haben ihre Narrenzunft so benannt.
Quellen:
Emil Schwendemann und Arnold Beha: Wallburg in: Bernhard Uttenweiler, Barocke Landschaft (Ettenheim 1981) 49-52 Schwendemann, Emil: Die Pfarreifiliale Wallburg, in: Weis, Dieter: St. Bartholomäus Ettenheim - III. Die Geschichte Ettenheims und seiner Umgebung. Seite 328-343.