Seit rund 25 Jahren werden die Schule St. Landolin, zahlreiche private Haushalte und weitere Gebäude mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt. Die Fernwärme Ettenheim wurde als Gesellschaft auf Initiative der Stadt Ettenheim gegründet, damals insbesondere, um das aus einer Insolvenz neu entstehende Quartier am Ettenbach umweltfreundlich mit Wärmeenergie versorgen zu können. Größter Energieabnehmer und auch unverzichtbarer Partner war über all die Jahre die Schule St. Landolin, auf deren Areal sich auch die Energieerzeugungsanlagen befinden. Zuvor wurde der Schulcampus mit Öl versorgt; über 500.000 L wurde pro Jahr gebraucht. Im Laufe der Jahre konnten jährlich rund 4,5 Mio. kWh Wärmeenergie an die Kunden verkauft werden. Im Wesentlichen erzeugt aus dem nachwachsenden Energieträger Holz und seit 2020 auch mit einer solarthermischen Anlage mit 1.800 m² Kollektorfläche. Auf dieser Basis sparte die Fernwärme Ettenheim der Umwelt Kohlendioxidemissionen von rund 1.300 t pro Jahr.
Die operative Betriebs- und Geschäftsführung übernahm als dritter Gründungsgesellschafter, neben der Stadt und der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg, die ratio energie GmbH, die auch für alle Planungstätigkeiten und Ausbauaktivitäten verantwortlich war. Über all die Jahre hat die Energieversorgung reibungslos funktioniert. Zuverlässig wurde die Wärme geliefert und so kamen im Laufe der Jahre neue Kunden dazu, z.B. die 6 Mehrfamilienhäuser im Stoelcker-Garten, die neue Kita auf den Espen, das neue Pflegeheim der Caritas auf den Espen sowie der städtische Bauhof. Ganz neu konnten auch die Nachfolgeeinrichtungen des Ettenheimer Krankenhauses, das Zentrum für Gesundheit, die geriatrische Rehabilitationsklinik sowie in Kürze auch die im Bau befindliche Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes angeschlossen werden. Perspektivisch soll die Fernwärmeversorgung auch in die Altstadt ausgedehnt werden, wo eine regenerative Wärmeversorgung auf Grund des Alters der Gebäude, der Lage, des Denkmalschutzes und der rechtlichen Vorgaben nicht anderweitig im nötigen Umfang sichergestellt werden kann.
Nach 25 Jahren des Betriebs erklärten die Mehrheitsgesellschafter, die ratio energie GmbH aus Lörrach, wie auch die Anteilseignerin Schulstiftung, dass sie die Anteile an der Gesellschaft gerne weitergeben möchten. Die Schulstiftung bleibt der Fernwärme weiterhin als bedeutendster Kunde sowie als Verpächter der Flächen für die Energieversorgungsanlagen erhalten. Daher wurden die Anteile neu geordnet, wozu kürzlich die notwendigen notariellen Verträge geschlossen wurden. Die 51 % der ratio energie hat das E-Werk Mittelbaden erworben, die 24,5 % der Schulstiftung die Stadt Ettenheim. Damit hat die Gesellschaft künftig noch zwei statt drei Gesellschafter.
Für die zahlreichen Kunden der Fernwärmegesellschaft sowie für die zuverlässigen Lieferanten hat der Wechsel der Gesellschafter keinerlei Auswirkungen.
„Die Stadt Ettenheim ist den Gründungsgesellschaftern ratio energie und Schulstiftung der Erzdiözese sehr dankbar für die gerade in den Anfangsjahren schwierige Pionierphase. Über die Jahre ist ein vertrauensvolles Verhältnis entstanden. Alle Partner haben stets die Versorgungssicherheit und die umweltfreundliche Art der Energieerzeugung im Vordergrund gesehen. Wir sind überzeugt, dass wir mit dem E-Werk Mittelbaden mit den Vorständen Bernhard Palm und Martin Wenz exzellente Partner gefunden haben, mit denen auch eine Erweiterung der Fernwärmeversorgung in Ettenheim partnerschaftlich gestaltet werden kann“, so Bürgermeister Bruno Metz.
„Wir sehen bei der Fernwärme Ettenheim mit ihrer umweltfreundlichen Wärmeerzeugung aus Holzhackschnitzeln und aus Solarthermie viel Potential für den Ausbau und die erfolgreiche Weiterentwicklung der Fernwärme. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Stadt die Fernwärmeversorgung in Ettenheim auszubauen zu können“, erklärte Martin Wenz, Vorstand des E-Werk Mittelbaden. „Die ausscheidenden Gesellschafter haben uns ein „gut bestelltes Haus“ hinterlassen. Sie haben in der Vergangenheit mit viel Weitblick die richtigen strategischen Grundsatzentscheidungen für die Fernwärme Ettenheim getroffen haben“, bekräftigen sie.
„Wir freuen uns, im E-Werk Mittelbaden einen Nachfolger zu haben, der den von uns begonnenen Weg einer klimaneutralen Wärmeversorgung für Ettenheim weitergehen möchte,“ so Peter Blaser, geschäftsführender Gesellschafter der ratio energie und scheidender Geschäftsführer der Fernwärme Ettenheim. „Auch wenn der Weg noch lang ist, die ersten Schritte fallen oft am schwersten, aber die sind getan!“, so Blaser.
„Die permanente und rasche Weiterentwicklung des Fernwärmemarktes und -netzes erfordert eine sachkundige Gesellschafterstruktur sowie eine hochprofessionelle Geschäftsführung. Dies – gemeinsam mit der mittelfristig geplanten Neuordnung unserer Immobilien auf dem Schulgelände – hat uns dazu bewogen, unsere Beteiligung an der Fernwärme Ettenheim zum Jahresende in guter Partnerschaft aufzugeben“, erklärt Patrick Krug, Stiftungsdirektor der Schulstiftung der Erzdiözöse Freiburg. Für die Schulstiftung geht mit dem Gesellschafterwechsel ein bedeutendes und erfolgreiches Kapitel zu Ende. Da uns ein nachhaltiger und umweltschonender Wärmebezug für die St. Landolin Schule weiterhin sehr wichtig ist, bleiben wir als verlässlicher Großkunde und Verpächter der Heizzentrale mit der Fernwärme Ettenheim auch künftig eng verbunden und wünschen der Gesellschaft weiterhin alles Gute.“
