Margarten (Ortsteil Ettenheimweiler)

Mar oder Mark?

Margarten hier – Marbach dort

„Mar“? Wie an vielen andern Orten – zum Beispiel auch „Im Marbach“ in der Kernstadt – stehen wir auch hier im Weilermer „Margarten“ vor der Frage, was das „Mar“ in diesem alten Flurname letztendlich zu besagen hat. Hier in Ettenheimweiler, wo das Kloster über seine Guts- und Meierhöfe einen gewaltigen Einfluss auf das Dorfleben nahm, kann die Wortbedeutung „Mark“ als Grenzgebiet durchaus als Erklärung herangezogen werden: die Grenze klösterlichen Anbaugebiets möglicherweise.
„Mar“ rührt aber häufig auch von einem Wasserlauf, einem Feuchtgebiet (Maar) her. Auch dafür fänden sich Belege, wenn man den Margarten bergwärts begeht. Die Margarten-Quelle, so wissen Historiker zu berichten, versorgte in früherer Zeit mit Brunnenstube und Laufbrunnen die Bewohner des Unterdorfs mit Wasser – zumindest jene, die ihr Haus nicht mit einem eigenen Grundwasserbrunnen versehen hatten.
Wie luftlinienmäßig gar nicht weit vom „Marbach“ in der Kernstadt entfernt, wird also wohl auch hier im „Margarten“ letztendlich schwerlich auszumachen sein, ob nun die eine oder andere Wortbedeutung die Ursprungsquelle für den heutigen Straßennamen darstellt.

Quellen:

Dr. Robert Furtwängler: Als in Weiler die Wasserleitung gebaut wurde; Teil 6: Vom Schöpfbrunnen zur Wasserleitung, Ettenheimer Stadtanzeiger, 22.12.1988
Hubert Kewitz: Ettenheimer Weinbau vor 700 Jahren – Im Marbach ältestes Anbaugebiet, Ettenheimer Heimatbote, 25.2. 1983
Info-Gespräch mit Stabhalter Heinz Ketterer und seinem Vorgänger Reinhard Meier

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