Am Kreuzbuck (Ortsteil Ettenheimweiler)

Wegekreuzung am Buck

Blick vom Wegkreuz hinunter nach Weiler
Blick vom Wegkreuz hinunter nach Weiler

Zwei Deutungen

Für eingefleischte, sprich: Ur-Ettenheimweilermer ist sofort klar, warum der Kreuzbuck so heißt. Wenn man die bebaute Straße weiter bergwärts läuft, kommt man in eine wunderschöne Hohlgasse, die nach etwa hundert Metern ein lupenreines Wegkreuz bildet. Vom geradeaus weiter verlaufenden Weg zweigt ein Feldweg links ab und führt dorthin, wo früher am Samstag nach dem Aschermittwoch ab Einbruch der Dunkelheit von den aktuell Wehrpflichtigen das traditionelle Scheibenschlagen durchgeführt wurde.  Gegenüber zweigt ein Weg rechts ab, wo inzwischen eine Farm mit Alpakas, Nandus und anderem Getier nicht nur für Kinder ein interessantes Ziel darstellt. In der Tat: ein ausgeprägtes Wege-Kreuz!
Schnell aber kommen vor allem Oldies bezüglich des „Kreuzbucks“ auch andere Überlegungen in den Sinn. Über diesen Weg führte doch einstens an Christi Himmelfahrt Jahr für Jahr eine Prozession von Ettenheim nach Ettenheimweiler und machte Station auch am Kreuzbuck mit seinem religiösen Bildstöckle. Ob dieser religiöse Brauch, dieser Ort des Innehaltens der Straße ihren Namen gegeben hat?
Überzeugend sind beide Deutungen ….
, zumal sich diese Bezeichnung ja bis in die 60er, 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts tatsächlich nur auf den Weg bezogen hat. Bis dahin war ja die Postanschrift der Anwohner nur mit Hausnummern gestaltet, wie wir im Zusammenhang mit dem Stabhaltergässle gelernt haben. Der Kreuzbuck ist in alten Flurkarten als Gewann auch noch nicht ausgewiesen. Er wird dort dem Gewann  „Margarten“ zugeordnet.
Diese wortwörtlich enge Verbindung von Kreuzbuck und Margarten war auch der Grund dafür, dass man um die letzte Jahrtausendwende mit dem Scheibenschlagen auf den Gegenhang an den Hochbehälter an der K5342 umzog. Die zu Tal fliegenden glühenden Scheiben hätten im entstehenden Neubaugebiet Margarten Unheil anrichten können. Früher waren es die Rekruten des jeweiligen Jahrgangs, heute ist der Verein der  „Schiebebube“, der die Tradition übernommen hat.

Quellen:

Informationsgespräch mit Stabhalter Heinz Ketterer und seinem Vorgänger Reinhard Meier.
Franz Römer: Erinnerungen – Das Leben im Dorf in vergangenen Zeiten, 1988

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