Wochenmarkt feierte sein Fünfjähriges auf dem Marienplatz

Sandra Decoux

Eigentlich ist der Ettenheimer Wochenmarkt schon 27 Jahre alt - seit 2018 findet er auf dem neu gestalteten Marienplatz jeden Freitagnachmittag statt, wo er am vergangenen Freitag sein Fünfjähriges feierte. Unter den „alten Beschickern“ ist auch Beate Bruder, die schon damals auf dem Rohanhof als gebürtige Ettenheimerin ihren Olivenstand samt allerlei mediterranen Spezialitäten betrieben hatte. Hinter dem Stand steht heute oft Patrick Smely. Neben Oliven aller Art samt Füllungen bis hin zu Mandeln und Sardinen gibt‘s bei ihm etwa auch gefüllte Peperoni oder Weinblätter, Pesto und hochwertiges Olivenöl sowieso. Smely gefällt es auf dem Marienplatz ausnehmend: „Die Ettenheimer Kundschaft ist sehr angenehm und diskutiert wenig über Preise.“ Auch nicht beim Blumenstand von Petra Wissert. Sie bleibt dabei, auch wenn das Geschäft „mal so, mal so“ geht, je nach Hitze. Sie freut sich: „Die Leute haben den Wochenmarkt hier wieder angenommen!“

Seit dem Umzug haben sich zudem neue Stände etabliert. Seit vier Jahren dabei ist beispielsweise die Elsässerin Nadja Haag mit ihrem „Käse für alle Fälle“. Ob Brie und Camembert diverser Provenienzen, Munsterkäse, solcher von Schaf oder Ziege plus Geschmacksberatung zwischen mild und kräftig: Dahinter steckt Direktbezug und keine Industrieware. Seit drei Jahren gibt es wohlduftende Naturseifen bei Karin Winter und Stefanie Niemand, ob mit Ringelblumen, Tausendschön, Ölen aus Reiskeim oder Mandeln. Sogar Kaffee-, Bier- oder Salzseifen finden sich in ihrem Manufaktur-Sortiment. „Es ist schön, hier mit Leuten in Kontakt zu kommen und interessante Gespräche zu haben“, sagen die beiden.

Neu dabei ist die Grafenhausenerin Elke Schorpp mit diversen mehlfreien Broten. Sie verwendet stattdessen Körner, Haferflocken oder Eiweiß. Dazu gibt es vegane Kuchen etwa mit Buchweizen, Mandeln oder gar Dinkel-Apfelschmand mit Mandelmilch. Seine Stand-Premiere hatte vorigen Freitag der gebürtige Südtiroler Elias Schwienbacher mit seiner „Broteria“- samt entsprechender Spezialitäten von Vinschgauer Schüttelbrot, Focaccia (dickes Pizzabrot) bis zu „Struzen“ mit Trockenfrüchten.

Hunderte Besucher hatten am vergangenen Freitag über den langen Nachmittag mit Ausnahme der brütenden Sommerhitze nichts zu beklagen. Das Wochenmarktangebot kommt bei ihnen offensichtlich blendend an. Ebenso auch eine erstmals vollzogene Teilsperrung der unteren Festungsstraße, um mehr Platz für die Marktanbieter zu schaffen. Fazit: Die ersten fünf Jahre auf dem Marienplatz haben den Ettenheimer Wochenmarkt mit seinen betont regionalen Angeboten gerettet – und die Tendenz geht weiter nach oben.
Für den kleinen Markt-Hunger gibt‘s derweil bei Adis Schlemmereck-Minimobil Wurst im Weck oder mit Curry. Der Münchweierer Chor sorgt nach längerer Corona-Pause nun wieder am gewohnten WG-Weinstand für Getränke bis zum Saft – natürlich vornehmlich Erzeugnisse der Winzergenossenschaft Münchweier-Wallburg-Schmieheim.

Text: Michael Masson Lahrer Zeitung
Foto: Sandra Decoux