Alt-Ettenheim – wie’s viele noch kennen

260 Fotos vom ‚Äddene‘ des vorigen Jahrhunderts im Bürgersaal ausgestellt

Bildquelle: Sandra Decoux - die Organisatoren und Unterstützer der Ausstelllung

Es sind 260 fotografische Eindrücke von Alt-Ettenheim.  Für Jüngere und Neubürger erwecken sie den Eindruck, als stammten sie aus einem früheren Jahrhundert. Und das tun sie tatsächlich ja auch. Aber: „Das ist ja grad mal 60, 70 Jahre her“, machen sich die Redner und Besucher der Vernissage am Donnerstagabend im Bürgersaal immer wieder bewusst.

„Bitte lächeln“ haben Stadt und der örtliche Historische Verein die Martinimarkt-Ausstellung überschrieben und damit die übliche Aufforderung der Fotografen aufgegriffen. Wie oft mag Martha Oehler, aus deren rund 40.000 Fotos bestehendem Archiv die Schwarz-Weiß-Fotos allesamt stammen, diese Bitte vor dem Druck auf den Auslöser ihrer Kamera wohl geäußert haben? Das Lächeln aber stand ganz vielen Besuchern der Vernissage an diesem Abend permanent ins Gesicht geschrieben – entdeckten sie beim Rundgang doch am laufenden Band Personen, Stadtansichten und Ereignisse, an die sie sich noch selbst erinnern.

„Große Klasse“ bescheinigte Bürgermeister Bruno Metz der „Ausstellung, die den unglaublichen Wandel des Städtchens“  in den letzten Jahrzehnten aufzeigt. Von „Äddene, wo d’Ente im Dreck schwimme“ – heute keine Spur mehr. „Es hat sich wahnsinnig viel verändert“, zeigte sich Metz – der inzwischen ja selbst seit 30 Jahren Ettenheim mitgestaltet – beeindruckt. D‘ Holzi, s’Bähnli, der Auftrieb auf die Jungviehweid‘, das Franzosenlager, ja: leider auch das Krankenhaus – sie gehören der Vergangenheit an. Aber man dürfe auch darauf bauen, dass wohl keine Hochwasser mehr die Innenstadt überfluten werden, weil man entsprechende bauliche Maßnahmen vorgenommen habe.

Thomas Dees, Vorsitzender des Historischen Vereins, Leiter des Museums und Initiator der Ausstellung, skizzierte den familiären und beruflichen Werdegang der Fotographin Martha Oehler, die sich mit ihren Aufnahmen „ein fotografisches Denkmal gesetzt“ habe. Verdienstvoll sei auch ihre Übergabe dieser Fotos an Edda Broßmer gewesen, die diese dann wiederum der Stadt überlassen habe. Als weiteren Glücksfall müsse man auch die zeitgemäße Digitalisierung durch Jörg Sieger benennen. Würdigung sowohl von Dees als auch Bürgermeister Metz erfuhren ganz viele, die sich in die schlussendliche Auswahl der Ausstellungsmotive und in deren Hintergründe einbrachten: Regina Dees, Erika Sieger, Stadtarchivar Silberer, eine eigens eingerichtete „historische Arbeitsgruppe Ü 80“.

„Ich bin sicher, dass Ihnen diese Ausstellung gefallen wird“, zeigte sich Thomas Dees überzeugt. Die lebendigen Gespräche der Besucher beim ersten Rundgang durch die auch ästhetisch ansprechend gestaltete Ausstellung sollte ihm gleich nach dem offiziellen Teil der Eröffnungsfeier rechtgeben.

Den Besuchern der Ausstellung an diesem Martini-Markt- und folgenden Wochenende wird es garantiert nicht anders gehen – ob nun jüngeren oder Neu-Bürgern, die sich verwundert die Augen reiben werden, wie ihre Heimatstadt früher einmal ausgesehen hat, erst recht nicht den Generationen Ü 50 bis Ü 70, die die abgebildeten Zeiten noch selbst erlebt haben.

Öffungszeiten vom 09. - 21.11.2024:

Während des Martinimarkts: Samstag und Sonntag, 9./10. November, von 11 bis 18 Uhr
Werktags zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses.
Samstag und Sonntag, 16./17. November, jeweils 14 bis 17 Uhr.
Danach wieder werktags bis einschließlich 21.11.2024 zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses

Eintritt frei.

Text: Klaus Schade

(Erstellt am 11. November 2024)