Ettenheimer Kindergarten legt Naturpark-Wildblumenwiese an

Naturpark-Projekt zur Biodiversität mit der Stadt Ettenheim und der Volksbank Lahr

Kindergartenkinder bei der Ansaat
Bildquelle: Stadt Ettenheim

Die Kinder des Städtischen Kindergartens Fürstenfeld in Ettenheim (Ortenaukreis) haben am Montag unter fachkundiger Anleitung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und mit tatkräftiger Unterstützung von Peter Rottenecker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr und Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz zwei kleine Wildblumenwiesen mit regionalem und mehrjährig-blühendem Saatgut angelegt. Die Blühmischung enthält 36 verschiedene Pflanzenarten. Der rote Klatschmohn und die blaue Kornblume werden als erste blühen. Die Volksbank Lahr unterstützt das Biodiversitätsprojekt „Blühender Naturpark“ und übernimmt die Kosten für das Saatgut. Auf die entstehende Blumenwiese macht auch ein Feldschild aufmerksam. Aufgabe des Naturpark-Projekts ist es, Lebensräume für Insekten zu schaffen und für deren Bedeutung zu sensibilisieren.

„Für die Kinder ist das Anlegen der Wildblumenwiese ein Ereignis, das in Erinnerung bleibt“, sagt die Leiterin des Kindergartens, Sarah Dumont. „Wir freuen uns deshalb auch ganz besonders, dass wir vom Naturpark zusätzliches Informationsmaterial bekommen, mit wir die Lebensräume Blühwiese und Boden sowie heimische Insekten kindgerecht und spielerisch behandeln können.“ Auch der Naturpark-Projektmanagerin für den Blühenden Naturpark, Lilli Wahli, ist es wichtig, bei den Einsaaten die Kindergärten und Schulen vor Ort einzubinden. „So lernen schon unsere Jüngsten, dass Wildblumenwiesen ein bunter und summender Lebensraum für heimische Insekten sind. Auf diese Weise sensibilisieren wir eindrücklich und nachhaltig für den Artenschutz in unserer Region“, erklärt Wahli bei der Einsaat.

Stadt Ettenheim ist aktiver Partner beim Blühenden Naturpark

Die Stadt Ettenheim hat bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche städtische Flächen in naturnahe Beete umgewandelt und Wildbienenhotels aufgestellt. In diesem Jahr legt die Stadt im Rahmen des „Blühenden Naturparks“ neben den beiden Flächen beim Kindergarten noch drei weitere Wildblumenwiesen auf Verkehrsinseln an. Damit kommen an die 100 Quadratmeter Wildblumenwiese hinzu. Seit Projektstart 2019 wurden 72 Flächen auf rund 46.600 Quadratmetern angelegt. „Der Artenschutz ist uns ein großes Anliegen. Der Naturpark ist dabei ein starker Partner für uns“, sagt der Bürgermeister der Stadt Ettenheim, Bruno Metz. Im Rahmen der Naturpark-Landschaftspflegeaktion ‚Ehrensache Natur‘ in Kooperation mit dem BUND sorgt die Stadt auch jedes Jahr dafür, dass das Orchideen-Kleinod im Gebiet Im Rohrbach erhalten bleibt.
Die am „Blühenden Naturpark“-Projekt Teilnehmenden erhielten bereits vergangene Woche in Ettenheim eine Schulung zur Anlage und Pflege von Wildblumenwiesen durch Naturpark-Projektmanagerin Lilli Wahli und Manfred Kraft vom Landesverband Badischer Imker – ebenfalls in Kooperation mit der Volksbank Lahr. Diese unterstützt auch die regionale Kampagne „Unsere Region blüht und summt“.

„Auch wir als Volksbank Lahr wollen uns aktiv für die Biodiversität in unserer Region engagieren. Wenn wir zusammen mit dem Naturpark und Partnern vor Ort wie der Stadt Ettenheim und dem Kindergarten eine Wildblumenwiese anlegen, ist das eine tolle Gemeinschaftsaktion und gleichzeitig schaffen wir Lebensraum für heimische Insekten“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Lahr, Peter Rottenecker, bei der Einsaat.

Regionale und mehrjährige Wildblumensamen

Bei seinem Projekt „Blühender Naturpark“ informiert der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Städte, Gemeinden, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen bei Seminaren über das Insektensterben und darüber, wie Wildblumenwiesen nachhaltig angelegt und gepflegt werden.  Gleichzeitig soll das Projekt ein größeres Verständnis für die Bedeutung der blütenbesuchenden Insekten schaffen, die die Grundlagenarbeit für zahlreiche regionale Produkte wie etwa Honig oder Streuobst leisten.
Seit 2016 säte der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord zusammen mit 146 Projektteilnehmenden zum Schutz bedrohter Insektenarten 560 Flächen mit standortangepassten, regionalen und mehrjährigen Wildblumensamen ein. Damit die Blumenwiese auch nachhaltig ist, müssen die Blumenmischungen aus der Region stammen, an den Standort angepasst sein und mehrjährig blühen. „Gemeinsam machen wir den Naturpark blumenbunt“, sagt Wahli vom Naturpark. „Mit der ökologischen und optischen Aufwertung tragen wir zum Erhalt der Kulturlandschaft bei.“

Machen auch Sie mit!

Kommunen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen sind auch in diesem Jahr wieder herzlich eingeladen, Flächen an den Naturpark zu melden. Eingesät wird jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst. Die Rückmeldefrist für Herbst 2024 ist am 21. Juni. Durch die Einsaat im heimischen Garten können auch Sie heimischen Insekten mehr Lebensraum bieten. Dabei gilt: Jede Fläche zählt – egal ob klein oder groß. Schaffen Sie wilde Flächen im Garten, verwenden Sie mehrjähriges Saat- und Pflanzgut aus der Region und sprechen Sie mit Freunden und Bekannten über das Thema. Kooperationspartner des Projekts ist der Landesverband Badischer Imker, der den Naturpark beratend unterstützt. Bestellt werden die Saatmischungen über den Naturpark. Die Einsaat erfolgt durch die Partner vor Ort.