Neubergstraße (Ortsteil Ettenheimmünster)

Ursprünglich Augstberg

Gemälde des Klosters in Ettenheimmünster
Kloster Ettenheimmünster - Gemälde im Bürgersaal der Stadt Ettenheim (nach 1759). Auf diesem Gemälde sind die beiden Rebberge, Neuberg (rechts) und Hansberg, sehr gut zu sehen. Foto: Sigschul                        

Bester Wein der Gegend

Abt Augustin Dornblueth (* 1705 Gengenbach, † 1775 Ettenheimmünster ) war friedliebend und, wie sein Vorgänger Abt Eck, sehr kunstsinnig. Während seiner Regierungszeit als Abt (1740-1774) setzte er vielfältige Arbeiten an der Innenausstattung der Klosterkirche fort: Ausmalung der Kirche, Bau von Hochaltar und Seitenaltären, eisernes Chorgitter, Chorgestühl, Beichtstühle. 1769 fertigte der berühmte Straßburger Orgelbauer Johann Andreas Silbermann für die Klosterkirche eine neue Orgel, die 1804 nach Auflösung der Abtei in die St. Landelinkirche übertragen wurde und dort bis heute erhalten ist. In Dornblueths Auftrag wurde 1764-65 die einsturzgefährdete Wallfahrtskirche St. Landelin vom fürstlich-fürstenbergischen Baudirektor Franz Joseph Saltzmann grundlegend umgebaut und erhielt ihre prachtvolle barocke Innenausstattung.
 
Dornblueths Vorgänger Johann Baptist Eck hatte 1720 ein riesiges Fass für die Abtei fertigen lassen mit einem Volumen von über 180.000 Liter; zusätzlich hatte Eck einen großen Weinberg am Berghang westlich des Klosters (Johannisberg oder Hansberg) anlegen lassen. Bald stellte man fest, dass an diesem, von der Sonne verwöhnten Rebhang "der beste Wein der Gegend wuchs". Im großen Fass war reichlich Platz - was lag also näher, als unmittelbar neben dem Hansberg einen weiteren Weinberg anzulegen? Vermutlich nach 1759 hat Dornblueth "…ober der Apothecke neben dem Hansberge… auch einen neüen Rebberg angelegt, der von ihm den Namen Augstberg bekam". Auf einem Gemälde im Rathaus der Stadt Ettenheim sind die beiden Weinberge deutlich zu erkennen.
 
Auf einer Gemarkungskarte von 1804 wird dieser von Abt Dornblueth angelegte Rebberg als "Neuberg" bezeichnet.

Quellen:

Uttenweiler, Bernhard: Zum Klosterbild im Besitz der Stadt Ettenheim. In: Uttenweiler, Bernhard (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Klosters Ettenheimmünster 2013. S. 25-28
Bernard Stöber OSB, Kurze historische Beschreibung der Pfarrey Münsterthal bey St: Landelin von dem siebenden Jahrhunderte nach Christi Geburt bis auf das Jahr 1804, Handschrift. S. 140

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