Am Frauengässle

„Frauengässle“ / Frauenweg

Bild Stelle der Unterbrechung des alten Frauenweges durch Neubau Gymnasium
Genau an dieser Stelle ist heute der alte Frauenweg durch Neubauten des Gymnasiums unterbrochen.
(Foto Bildarchiv Zimmermann, 1996)

Bis zur Erweiterung des Städtischen Gymnasiums

(im Jahr 2014/15) verlief der Frauenweg hinter der Schule parallel zur J.-B.-von-Weiß-Straße bis zur Robert-Koch-Straße. Durch den Neubau des inzwischen dritten Erweiterungsbaus der Schule blieb von diesem romantischen Fußweg nicht mehr viel übrig, wurde der nördliche Teil zur Robert-Koch-Straße hin zur Sackgasse. Als für das südliche Teilstück des ehemaligen Frauenwegs ein neuer Bebauungsplan erarbeitet wurde, machte sich der Gemeinderat 2021 bewusst, dass für die dafür vorgesehene Erschließungsstraße ein neuer Name erforderlich war. Aus mehreren Vorschlägen entschied sich der Rat schließlich mehrheitlich für „Am Frauengässle“.
Frauengässle ist genau die Bezeichnung, unter der die Alteingesessenen die ganze alte Gasse kennen. Aber woher kommt dieser Name?  Andernorts steht der Frauenweg in Verbindung mit einem Frauenbild (Muttergottes-Statue), einer Frauenkirche (eine der Gottesmutter geweihte Kirche) oder einem Frauenkloster. Nichts davon trifft für uns hier zu. Auf eine interessante Erklärungsmöglichkeit verweist Heimathistoriker Dieter Weis. Er vermutet einen Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Gutleuthaus (Spital für Seuchenkranke), das es im Gewann Altwick früher einmal gab. Betreut wurden die aus der Stadt verstoßenen Kranken vorwiegend von Frauen. Haben diese sich über das Frauengässle auf den Weg zu ihrer Arbeit gemacht? 

Quellen:

Dieter Weis: In Ettenheim gab es einst ein Gutleuthaus, in: Ettenheimer Stadtanzeiger 19.11.2020

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