Schülerinnen und Schüler werden in Radwegeplanung einbezogen und zeigen Verbesserungspotential auf 40 Teilnehmer bei der Bike-Tour mit Kommunalpolitiker und anschließendem Workshop

17. März 2023

Im Rahmen der derzeitigen Bürgerbeteiligung zum Masterplan Radverkehr werden auch die Schülerinnen und Schüler einbezogen und haben die Möglichkeit sich mit Hinweisen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Denn mit dem Masterplan Radverkehr Südliche Ortenau / Nördlicher Breisgau hat sich die Stadt Ettenheim gemeinsam mit zehn weiteren Partnern zum Ziel gesetzt, die Radverkehrsverbindungen zu untersuchen und Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur zu erarbeiten. Neben dem Alltags- und Einkaufsradverkehr stehen dabei auch der Schülerradverkehr und die Verkehrssicherheit im Vordergrund.

Bei einer Bike-Tour zur Schule und an den Bahnhof in Orschweier mit Radwegecheck und einem anschließenden Workshop im Rathaus nahmen am vergangenen Donnerstag rund 40 Kinder und Jugendliche die Situation für junge Radfahrer*innen in und um Ettenheim genau unter die Lupe.

Bürgermeister Bruno Metz, Ortsvorsteher Andreas Kremer, Ortsvorsteherin Charlotte Götz und die Wallburger Ortschaftsrätin Isolde Stark begleiteten morgens die Jugendlichen auf ihrem Weg von den Ortschaften an ihre jeweilige Schule und bekamen so direkt mit, welche Strecken für den Weg zur Schule genutzt werden. Auch Schüler*innen aus den Umlandgemeinden wie Kippenheim, Kenzingen, Lahr, Kappel-Grafenhausen und Rheinhausen machten sich früh morgens mit dem Rad auf den Weg zur Schule. Anhand einer Checkliste und Fotos wurden Gefahrenstellen oder andere Schwachstellen von den Schülern*innen dokumentiert.

Bei der Bike-Tour haben auch die Erwachsenen ganz neue Erkenntnisse gewonnen. „Ich kenne zwar alle Radstrecken in und um Ettenheim, aber ich hatte noch nie so genau wahrgenommen, welche Radverbindungen Schüler*innen, die zum Beispiel aus Mahlberg ans August-Ruf-Bildungszentrum fahren, tatsächlich auch nutzen“, zeigte sich Bürgermeister Bruno Metz schon zu Beginn des Workshops beeindruckt. Auch für Vertreter*innen der Ortschaften war es eine wichtige Erkenntnis, dass für die für die jungen Radfahrer*innen andere Prämissen gelten und Erwachsene oftmals eine ganz andere Sichtweise auf den Verkehr haben.

Nach der Bike-Tour ging es im Bürgersaal des Rathauses mit Unterstützung durch Moderator Udo Wenz und Valentin Heib an die Erfassung und Auswertung der gewonnenen Eindrücke. An drei Laptops konnte der Schulweg mit den entsprechenden Hinweisen direkt in den Schulradwegeplaner des Landes eingespeist und so im Rahmen des Masterplans vom beauftragten Planungsbüro Rapp ausgewertet werden. Ebenso konnte an einem großen Stadtplan gefährliche oder kritische Stellen markiert werden. Wer Lust hatte einen Social Media Beitrag zu erstellen, schloss sich der Gruppe von Valentin Heib an.

Auch wenn die meisten Schüler*innen den Radverbindungen in und um Ettenheim sehr gute bis befriedigende Schulnoten bescheinigten, gibt es doch noch Verbesserungsbedarf. So wurde vorgeschlagen die Beleuchtung der Wege auszubauen sowie Risse und Spurrillen in den Wegen auszubessern. Häufig wurde die Situation für Radfahrer*innen in der Otto-Stoelcker-Straße bemängelt. „Durch Autofahrer, die auf dem Fahrradstreifen in der Otto-Stoelcker-Straße fahren, fühle ich mich als Radfahrer unsicher und unwohl“, stellte Tim fest. „Straßen mit Spurrillen im Belag sind zwar mit dem Rad befahrbar, sollten aber aufgrund der Sturzgefahr teilweise ausgebessert werden“, schlug Sebastian vor. Tristan fand den Jugendworkshop grundsätzlich wichtig und sinnvoll, damit sich in Zukunft für die Schüler*innen etwas verbessert und sie als Betroffene eine Mitsprachemöglichkeit haben.

Seitens der Stadt Ettenheim war Björn Zerr als Techniker und Planer für Radwege bei der Stadt wichtiger Ansprechpartner für die Schüler*innen und beantwortete auch gleich Fragen zu den neuen Querungshilfen oder zum Fahrradweg entlang der B3. Der Workshop wurde von Heike Schillinger organisiert und begleitet. Beate Ritter, Schulleiterin am August-Ruf-BIZ betonte im Rahmen der Abschlussrunde, die Bedeutung der Jugendbeteiliung und die Einbeziehung junger Menschen bei wichtigen Themen der Stadt. Auch Bürgermeister Metz freute sich, dass nach einer Corona bedingten Zwangspause, der letzte Jugendworkshop fand im März 2020 statt, wieder Jugendbeteiligung in Ettenheim stattfindet und kündigte im Sommer ein Jugendformat für verschiedene Themen in Ettenheim an, an dem alle Ettenheimer Jugendlichen sich beteiligen können.

Beim Masterplan-Workshop am 29. März werden die Schüler*innen die Ergebnisse der Bike-Tour den Erwachsenen vorstellen.

Foto: Sandra Decoux